Frau in den Wechseljahren – Symbolbild für ganzheitliche Begleitung in Bremen

Wechseljahre: Dein Körper im Wandel – was du wissen solltest

Du spürst Veränderungen, weißt aber nicht genau, ob es „nur“ Stress oder schon die Wechseljahre sind? Du bist nicht allein.
Die Wechseljahre sind ein natürlicher Teil des Lebens – doch viele Frauen wissen nur wenig darüber, was genau passiert, welche Phasen es gibt und wie man die Symptome lindern kann.

In diesem Beitrag erfährst du, was in deinem Körper passiert, welche Anzeichen typisch sind und wie du mit einfachen Strategien Beschwerden reduzieren kannst.
Es geht nicht darum, den Wandel zu fürchten, sondern ihn zu verstehen – und ihn vielleicht sogar als Chance für einen neuen, gesunden Lebensabschnitt zu sehen.


Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre markieren den Übergang von der fruchtbaren Phase in die Zeit, in der keine Schwangerschaft mehr möglich ist.
Meist beginnen sie schleichend zwischen 40 und 50 Jahren und ziehen sich über mehrere Jahre. So hat der Körper Zeit, sich an die hormonellen Veränderungen anzupassen.

Doch diese Phase kann auch Herausforderungen mit sich bringen:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Übergewicht, bestimmte Krebsarten, Depressionen, Angststörungen, Atemwegserkrankungen oder Osteoporose treten häufiger auf.
In jüngeren Jahren bieten die Sexualhormone noch Schutz – der jetzt nachlässt.

Viele Frauen treten bereits gestresst, ausgelaugt oder mit gesundheitlichen Problemen in die Wechseljahre ein.
Gut vorbereitet zu sein, kann daher entscheidend sein.


Die Phasen der Wechseljahre

1. Prämenopause

Die ersten Veränderungen beginnen meist subtil. Die Zyklen sind noch regelmäßig, doch der Progesteronspiegel sinkt langsam.
Typische Symptome können sein:

  • Stimmungsschwankungen
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Wassereinlagerungen
  • PMS-ähnliche Beschwerden

Zyklen ohne Eisprung oder verkürzte Gelbkörperphasen sind häufig.


2. Perimenopause

Die Perimenopause ist die Phase „um die Menopause herum“ und wird oft in früh und spät unterteilt.

Frühe Perimenopause:

  • Beginnt meist zwischen 42 und 48 Jahren, kann 4–9 Jahre dauern
  • Zyklen sind unregelmäßig, Ovulationen unvorhersehbar
  • Schwangerschaft ist noch möglich
  • Östrogenspiegel schwanken stark – manchmal entsteht eine Östrogendominanz

Späte Perimenopause:

  • Blutungen werden seltener, Abstände oft länger als 60 Tage
  • Symptome wie Hitzewallungen, Nachtschweiß, vaginale Trockenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Bauchfettzunahme können auftreten

3. Menopause

Die Menopause ist per Definition die letzte Regelblutung.
Sie lässt sich erst im Rückblick feststellen, wenn ein Jahr lang keine Blutung mehr aufgetreten ist.
Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 51 Jahren, meist zwischen 45 und 55.
Die Östrogenspiegel sinken deutlich.


4. Postmenopause

Die Postmenopause kann bis zu sieben Jahre dauern. Viele Frauen fühlen sich nun besser – Schlaf, Stimmung und Gewicht stabilisieren sich.
Manche erleben jedoch weiterhin Beschwerden, oft bedingt durch niedrige Hormonspiegel, gesundheitliche Defizite oder Lebensstilfaktoren.


Symptome und Diagnose

Einen eindeutigen Bluttest für die Perimenopause gibt es nicht.
Der FSH-Wert kann Hinweise geben, ist aber aufgrund täglicher Schwankungen nicht zuverlässig.
Auch Östrogenwerte variieren stark.

Effektiver ist es, Zyklus- und Symptomtracking zu betreiben – also Stimmung, Schlaf und körperliche Veränderungen regelmäßig zu notieren.
So lassen sich Muster erkennen und besser verstehen, in welcher Phase du dich befindest.


Sechs Schlüsselfaktoren für weniger Beschwerden

  1. Nebennierengesundheit:
    Nebennieren steuern Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin. Ein gesunder Umgang mit Stress unterstützt das hormonelle Gleichgewicht.
  2. Zirkadianer Rhythmus:
    Ein stabiler Schlaf-Wach-Rhythmus hilft, Hormone im Gleichgewicht zu halten.
  3. Blutzuckerbalance:
    Schwankungen wirken sich direkt auf Stimmung, Energie und Hormone aus.
  4. Darmgesundheit:
    Ein gesunder Darm unterstützt den Hormonstoffwechsel und das Immunsystem.
  5. Lebergesundheit:
    Die Leber baut Hormone ab und reguliert den Hormonhaushalt.
  6. Sport und Bewegung:
    Regelmäßige Bewegung hilft, Beschwerden zu reduzieren und das hormonelle Gleichgewicht zu fördern.

All diese Faktoren stehen in engem Zusammenhang mit den Sexualhormonen – und können die Wechseljahre deutlich angenehmer machen.


Fazit: Die Wechseljahre bewusst gestalten

Die Wechseljahre sind ein natürlicher, wenn auch herausfordernder Lebensabschnitt.
Sie bedeuten nicht das Ende – sondern den Beginn einer neuen Phase, in der Körper und Geist ihre eigene Balance finden dürfen.

Wichtig ist, die Veränderungen zu verstehen, auf den eigenen Körper zu hören und gezielt die Faktoren zu unterstützen, die Beschwerden lindern können:
Stressmanagement, gesunder Schlaf, Bewegung, ausgewogene Ernährung und die Pflege von Darm, Leber und Nebennieren.

Ein Zyklustracking oder Symptomtagebuch kann helfen, Muster zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.
So behältst du die Kontrolle über deinen Körper – und kannst die Wechseljahre aktiv und selbstbestimmt gestalten.

Erinnere dich:
Jede Frau erlebt diese Phase anders – und es gibt keinen „Standardweg“.
Mit Wissen, Achtsamkeit und gezielten Maßnahmen kannst du die Wechseljahre als Chance für mehr Wohlbefinden und Selbstfürsorge nutzen.


Foto von Look Studio auf Unsplash